Dialog: über_Atem

Im Urlaub, innerer Dialog: Heute bin ich den Strand rechts rum gegangen, die Sonne ist endlich da, so auch einige wenige Strandspaziergänger:Innen. Auf einmal kamen mir vier Paare entgegen und ich dachte an „Zweisamkeit“ und an Birgit, sie arbeitet an dem Thema „Zweisamkeit“. Ich schickte ihr die Fotos und im Nu entstand ein kleiner Dialog über Atmen, Paaratmen, weil viele Paare sich so sehr anpassen, das jede/r Einzelne manchmal gar nicht mehr selber atmet, so konfluent passen sich die Atembewegungen an. Birgit fragte, ob ich ihr eine Atemübung zu „Paaratmen“ nennen kann.

Hier der Text von Birgit: Sabine schickt mir Zweisamkeitsbilder auf instagram: Zwei Steine vor der Ostsee, mehrere Paare am Strand und nochmal ein Paar.

Dann schreibt sie noch: Achtung! Passe dich nicht zu sehr an.

Ich sitze passenderweise sehr unangepasst mit ungewaschenen Haaren, im Schlafanzug, seit vier Stunden im Bett und versuche aus sieben Seiten Text zwanzig zu machen.

Sabine sagt:

»Die Luft strömt durch dich durch, strömt in dich ein.
Je mehr Türen du offen hast, desto leichter kann die Luft durch dich durch und aus dir heraus.
Sie kommt anders raus, als sie reingekommen ist.
Das, was üblicherweise mit Atemübung benannt wird, das sind keine Übungen.
Es geht darum, wach zu sein, mir bewusst zu sein, dass ich atme.
Und ob der andere links oder rechts rum atmet ist auch egal.
Eine erste kleine Übung: Setz dich, wo Du gerade bist, vielleicht in der Straßenbahn. Kannst du die anderen Menschen atmen sehen?
Nimm wahr, dass du atmest.
Nimm wahr, dass der Andere atmet.«

Ich atme ein.

Ich atme aus.

Die Sonne fällt durch den Vorhang auf die Decke auf meinen Füßen.

Ich denke an Caroline, die von ihrem Baby und seiner Bauchatmung erzählt. – Textende von Birgit.

3 kleine Atem-Übungen für Dich und Deine/n Partner/in

(1) Nicht-Denken, nicht-denken, nicht-denken!
Wenn Du das Wort Atmen oder Atem hörst, denk nicht „Atmen“ oder Übung, stell Dir auch nichts vor. Es geht nämlich um das pure Erleben, Empfinden. Leg mal Deine Hände auf oder an Deinen Körper und empfinde Deine Atembewegung. Oder spüre, wie die Luft durch Deine Nase einströmt und durch Deinen Mund wieder ausströmt. Mehr musst Du nicht machen. Der Atem zieht sich sofort zurück, wenn Du ihn anstierst oder ihn in den Blick nehmen möchtest, erst recht, wenn Du üben möchtest. Üben kannst Du aber, Deine Wahrnehmung von Deinen Gedanken oder Gefühlen zu trennen.

(2) Wenn Du spürst, dass Du atmest, lass die Luft einfach durch Dich hindurchlaufen, nichts weiter machen. Du kannst aber mal schauen, mit den Augen, ob Du Atembewegung bei Deinem Partner sehen kannst. Nichts mehr.

(3) Lass den Atem laufen, lass Dich atmen, Du musst wieder nichts tun. Er kommt und geht von ganz allein. Schick ihn nicht, schieb ihn nicht, er möchte nicht manipuliert werden.

Das wars auch schon. Ganz schön viel, für nur 3 kleine Atemübungen.
Let the breath comes through.

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